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Posts Tagged ‘Männer’


Hier sitze ich nun  mit einem 1,5l Tee  und versuche in Worte zu fassen was ich bei Mario erlebt, gesehen und gerochen habe. So viel sei gesagt: John und Mario würden definitiv keine Freunde werden…

Also:

Mario! Ein Metalhead. Lieber Kerl. Leicht pummelig, lange blonde Haare und abgekaute Fingernägel. Hätte ich ihn auf der Strasse getroffen, anonym und zu ein bisschen Smalltalk würde ich über ihn sagen: „Er ist nett, sicher ein lieber Kerl.“ Nicht mehr und nicht weniger.

Da ich Mario allerdings nicht anonym sondern in seinen eigenen vier Wänden begegnet bin kann ich leider nicht mehr so neutral urteilen.

Mitte November, ich war eigentlich auf dem Heimweg (es war kalt, windig und regnete), da rief Mario gegen Mitternacht an. Seine Stimme klang leicht kratzig und hektisch aber im groben und ganzen sehr sympathisch. Er fragte ob ich noch Zeit habe, erkundigte sich nach meinem Honorar und teilte mir mit nähe St.Gallen wohnhaft zu sein.  Da ich ein Nachtmensch bin und mich eigentlich auch noch  nicht auf „Feierabend“ eingestellt hatte sagte ich zu. Eine Stunde später stand ich vor einem eher schäbigen Altbau und konnte nicht so recht einschätzen auf was ich in den nächsten paar Minuten treffen würde. Im Erdgeschoss roch es nach indischer und thailändischer Küche, im zweiten und dritten Stock vermutete ich Familien mexikanischer Herkunft. Nebenbei bemerkte ich dass ich noch nicht viel- eigentlich gar nichts- gegessen hatte und nahm mir vor daheim noch zu kochen. Im fünften Stock erreichte ich dann endlich Mario’s Wohnung.

Ich drückte auf die Klingel, gerumpel war in der Wohnung zu hören und irgendetwas fiel zu boden. Die Türe öffnete sich und ich erblickte zuerst einfach mal Mario in seiner ganzen Pracht. Zwei Meter Mensch, gehüllt in Schwarze schmuddlige Jeans und einem ebenso ungepflegtem Linkin Park Shirt begrüssten mich freudestrahlend. Mario zog mich in die Wohnung und schloss die Tür. Was ich da sah raubte mir fast den Atem… „Willst du was trinken? Ich habe aber nur Bier, ich hoffe das ist okay für dich“ fragte er mich und watschelte in die Küche. „Ja gerne“, „Sorry ich konnte nicht aufräumen, war ein stressiger Tag heute“, erwiederte Mario, ich schaute mich immernoch ungläubig in der Wohnung um.

Im Korridor hatte sich Mario einen kleinen Trampelpfad zwischen Abfall, Kehrichtmüll, Dreck und Sperrgut zurechtgelaufen welcher von der Haustüre zur Küche und ins Wohnzimmer führte. Das Wohnzimmer war ausgestattet mit einer Couch, einemFernseher und einem Beistelltisch. Auf dem Boden fand ich selbiges wie im Korridor wieder- allerdings nur älteren Datums.

Bücher, Essensreste und Zigarettenstummel teilten sich den Boden rund um die Couch, beim Fernseher gesellten sich noch gebrauchte Taschentücher und leere Bierdosen dazu. Das ganze türmte sich auf gut 20cm höhe und hatte sich bis zum Elektro- und Sperrmüll, welcher sich vor der Heizung türmte, ausgebreitet. An der Wand entdeckte ich Schimmel und suchte nach der „Ursache“- diese war schnell gefunden. Eine Pizza vegetierte wohl schon seit Wochen vor sich hin und verbreitete einen süsslich-gammligen Geruch. Instinktiv kratzte ich mich am Bein und am Oberarm während Mario sich intensiv mit seinem Handy beschäftigte. Ihn schien es nicht zu stören dass sich in meinem Gesicht das pure Entsetzen breit gemacht hatte. Ich stützte mich auf der Couch ab und legte meine Hand sogleich wieder auf mein Knie. Ekel. Die „Sitzgelegenheit“ war klebrig und feucht. Erneuter Ekel, mein Magen rotierte, meine Nase wäre wohl in Streik getreten. „Rauchst du? Komm wir rauchen eine zusammen“, strahlte mich Mario an. Mit der einen Hand bot er mir eine Zigarette an (dankend grapschte ich den Glimmstängel aus der Packung), mit der anderen Hand nahm er den vollen Aschenbecher vom Tisch und leerte dessen Inhalt auf den Boden. Unfähig einen vernünftigen Satz zusammenzustellen rauchte ich meine Zigarette um meinen Magen per Placebo-Effekt zu beruhigen. „Hier dein Honorar“ gluckste Mario und prostete mir mit seiner Bierdose zu. Ein „Prost“ brachte ich heraus, danach versagte mein Sprachzentrum erneut und mein Magen drehte weiterhin seine Runden. Dass ich zuhause noch etwas kochen würde bezweifelte ich stark und war gleichzeitig froh mit leerem Magen dazusitzen… Ich steckte das Geld ein und bekam langsam das Gefühl dass alles was ich anfasste klebrig sei. Portmonée, Handy, Zigarette…Sogar ich fühlte mich klebrig obwohl ich nur meine Jacke ausgezogen hatte. Nach ein paar Schlucken Bier und einer weiteren Zigarette war ich wieder Herr über meine Zunge und schaffte es mich nach seiner Arbeit zu informieren. Mario erzählte in einer Seelenruhe von seiner Arbeit als Lagerarbeiter, seiner Leidenschaft zu Metal, seinen Science Fiction und Fantasy Büchern, als er mich dann aufforderte ins Schlafzimmer mitzukommen. Ich folgte Mario durch den Trampelpfad und hielt mich am (klebrigen) Türrahmen fest als ich das Schlafzimmer sah. Schimmel auf der Bettdecke, auf der Matratze und am Boden fand sich selbiges wie im Wohnzimmer. Ich sah entsetzt Mario an, tappste über den Trampelpfad zurück ins Wohnzimmer und stopfte meine Jacke in meine Handtasche. Ich glaubte mich noch an Ort und Stelle übergeben zu müssen.

Er verstand die Welt nicht mehr und fragte mich (ernsthaft) ob ich vorhätte zu gehen obwohl er noch nichts von mir bekommen habe. „Mario, du bist sicher ein ganz netter Typ aber bei solchen Zuständen sehe ich nicht ein warum ich noch eine Minute länger bleiben sollte“, versuchte ich Ihm zu erklären, allerdings ohne nennenswerten Erfolg. „Ich habe dich für 2h bezahlt, du bist jetzt seit 15 Minuten da und haust jetzt einfach ab. Du bist eine richtige Verarscherschlampe“, zeterte Mario mit geballter Faust.  Jetzt hatte ich die Schnauze voll!

„Du wohnst im Dreck, denkst du irgendjemand möchte sich länger als eine Minute freiwillig in diesem Loch aufhalten? Du hattest keinen stressigen Tag, du hast ein Problem und bevor du dass nicht im Griff hast fasst du mich weder an noch betitelst du mich als Schlampe! Haben wir uns verstanden?“, zischte ich Mario an. Er schwieg, drehte sich von mir Weg und murmelte noch: „Na dann geh doch du Schickimicki Zicke“. Ich beschloss diesen Satz mit keinem weiteren Kommentar zu würdigen und verliess die Wohnung.

Zuhause sprang ich unter die Dusche, wusch mich drei Mal und blieb dort eine gute Stunde unter der Brause stehen. Anschliessend beschloss ich mein Bett frisch zu beziehen und erhielt prompt noch eine SMS von Mario.

„Wenn du’s so gerne Piksauber hast geh doch putzen, Schlampe“

Wie nett.

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Haben Sie jemals eine Flasche Desinfektionsmittel, 20 Latexhandschuhe, ein Pack Durex Kondome und zwei HIV-Schnelltest’s geschenkt bekommen?

Nein?

Ich schon.

„Strub“ würde man im Züritüütsch sagen. „Megagigahaga“ würde der Aargauer und Comedien Peach Weber sagen. „Jäjodrno denn ischs halt so“ sagt der Basler. Ich weiss nicht was ich dazu sagen soll…

Aber jetzt mal von Anfang an:

Anfang Oktober letzten Jahres war ich Nachmittags gebucht. Der Kunde, englisch sprechend, schien ganz nett zu sein und seiner Handynummer nach stammte er wohl aus Afrika, resp. der Region Kenia und hiess John.

Als ich vor seinem Hotel stand rief ich John an um ihm mitzuteilen dass er mich in der Lobby abholen könne. Freudig nahm John dies zur Kenntnis und meinte ich solle einfach unten warten, er sei gleich da. In der Lobby angekommen geisterte ein Mann (mitte fünfzig, schnauzträger, in einem verzogenen Muskelshirt, in violett-orange-gelben Jogginghosen und knallgelben Nike Turnschuhen) herum, der auf mich einen lustigen Eindruck machte, ich aber nicht weiter beachtete (lustiges Kerlchen). Ich studierte gerade die altmodische Tapete (scheussliches Muster im übrigen) als mich dass Kerlchen in Knallfarben von der Seite anstupste und sich als John vorstellte. Er hüpfte freudig von einem Bein auf das andere (Lockerungsübung) und er erklärte mir dass er gerade am Zürichsee seine Joggingrunde gelaufen sei. John erklärte ebenfalls das sein nervöses rumhüpfen auch meiner Person gelte, er sei wahnsinnig aufgeregt, betonte allerdings er müsse noch was prüfen. Aha. Ja dann gibts anscheinend noch was zu prüfen.

Auf dem Weg zum Zimmer hastete John durch den Gang zu seinem Zimmer und bat mich ein wenig hektisch herein. Ich setzte mich auf die Couch und bekam von John ein Glas Weisswein angeboten. Bis dahin alles in Ordnung. John entschuldigte sich kurz und ging Duschen. Jetzt hatte ich kurz Zeit und musterte Mal das Zimmer. Grosse Fenster, grosses Bett, grosse Minibar, schickes Badezimmer, antiker Schreibtisch und wieder die scheussliche Tapete (falls sie sich jetzt fragen was die Tapete damit zu tun hat… Nichts ich wollt das nur mal loswerden!).

John sag frischfröhlich unter der Dusche „Old Mc Donald“ und ich sah mich währenddessen weiter im Zimmer um. Auf dem Schreibtisch lag eine grosse Plastiktüte mit Gummihandschuhen, daneben ein Desinfektionsmittel und ein schwarzer Karton. „Für was er die Handschuhe wohl brauchen wird“ fragte ich mich im stillen.

Als ich mich wieder brav auf die Couch gesetzt hatte kam auch schon John aus dem Badezimmer und setzte sich zu mir. Er schenkte mir Wein nach, er versuchte sich an einem Feldschlösschen Bier. John erzählte von seiner Farm in Kenia, seinen 80 Mitarbeitern und von den schlimmen Aufklärugsrückständen Betreffend AIDS. Er fragte mich wie es in Europa sei, ob viele mit HIV infiziert seien und beendete den Satz mit der prägnanten Frage ob ich AIDS habe.

Ich verneinte empört und empfand die Frage als Beleidigung. John zeigte auf den Plastiksack mit den Handschuhen und dem Desinfektionsmittel und sagte er würde mich jetzt testen. Ich sollte dafür beten ihn wegen der AIDS Frage nicht belogen zu haben. John desinfizierte seine Hände, zog die Gummihandschuhe an und öffnete den Schwarzen Karton. In Plastik eingeschweiste Schnell HIV-Test’s. „Na gut, wenn’s denn sein muss“ dachte ich mir und schaute gespannt zu wie der der Schnelltest vorbereitet wurde. John öffnete das Päckchen, nahm den Tester heraus (ähnelt einem Schwangerschaftstest) und ein ovales Plastikteil was sich als Nadel herausstellte. Er befahl mir meinen Zeigefinger auszustrecken und pikste zu. „Ich habe gestern schon ein Callgirl ins Hotel bestellt, aber die ist nicht aufgetaucht. Die hat sicher AIDS.“ sagte er und drückte an meinem Finger herum bis ein Bluttropfen heraus kam den er in die Öffnung des Test’s tropfen lies. Was für eine Aussage war dass denn eben? Ich wusste nicht was ich von eben gesagtem halten soll und bevor ich zu einem Schluss kam wurde Wein nachgeschenkt und ich bekam ein Pflaster auf meinen Finger. „In Kenia gibt es so viele HIV Infizierte, da muss man vorsichtig sein. Und da ich die Lage in Europa nicht kenne teste ich alle Callgirls die ich buche. Wenn in fünf Minuten herauskommt dass du infiziert bist kannst du gleich wieder gehen!“ erklärte mir John mit bestimmter Stimme. Ich schluckte. Ich wusste ja dass ich nichts habe aber seine miese Stimmung war trotz allem sehr beunruhigend. Auch die These dass jedes Callgirl welches nicht bei ihm auftaucht oder er noch nicht gebucht hat habe sicher AIDS stimmte mich nicht fröhlicher…

Die fünf Minuten wollten nicht rumgehen und mich beunruhigte sein grimmiges Gesicht weiterhin. Der Versuch mich mit Weisswein abzulenken gelang nicht wie erwünscht und ich starrte aus Trotz die Tapete an und fragte mich wer wohl für diese Schandtat von Wandverzierung verantwortlich gewesen war.

„Du hast kein AIDS“ durchbrach John die Stille und meinte wir können also zum wesentlichen übergehen. Er grapschte neue Handschuhe aus dem Plastiksack und gab sie mir. „Zieh die an“ befahl er.

Ich brauche wohl nicht zu erwähnen dass die restliche Zeit sehr steril verlief. Als ich mich wieder anzog trottete John ins Bad und desinfizierte sich alle Stellen die ich berührt oder berührt haben könnte. Ich setzte mich wieder artig auf die Couch und wartete darauf dass John wieder erscheinen würde. Meine Aufmerksamkeit ging fast schon wieder zur Tapete über als John zurück kam und zwei Briefumschläge aus seiner Aktentasche nahm. Den einen überreichte er mir mit den Worten: „Dein normales Honorar“ und den anderen Umschlag quittierte er mit „Gesundheitstrinkgeld“. Als wäre das nicht genug gab er mir ein Fläschchen seines Desinfektionsmittels, 20 Gummihandschuhe, ein Päckchen Durex Kondome (extra reissfest) und zwei HIV Schnelltests mit auf den Weg. „Teste alle deine Kunden und fass keinen mehr ohne Handschuhe an, du weisst nie wer infiziert ist!!“

Mit diesen Worten wurde ich aus dem Zimmer entlassen. John schüttelte mir die Hand (Gummihandschuhe) und schloss die Tür.

Im Lift öffnete ich den „Gesundheitsumschlag“ und fand nebst den „Tips“ noch ein Zettel mit den Worten:

*Congratulation, You’re a good Girl*

In diesem Sinne,

Good Girl ende.

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„Ey tu doch nicht so blöd. Das ist ein guter Freund von mir. Sag doch mal nett hallo zu Mustafa!“ raunte mir Tarik zu. Das kann doch jetzt wohl nicht war sein, dachte ich mir und schäumte innerlich vor Wut. Mustafa setzte sich neben mich und streckte mir seine zittrige Hand entgegen. „Hallo.“, antwortete ich knapp und wandte mich wieder Tarik zu. „Sei mir nicht böse aber so geht das nicht, dein Kolege verlässt die Wohnung oder ich tu’s!“ meinte ich in einem gewzungenem freundlichen Ton zu ihm. Dieser verzog sein Gesicht und setzte in aller gelassenheit die Barcardi Flasche an. Super! Links von mir war ein zugekokstes und besoffenes Muskelpaket- Rechts von mir war ein zugekokstes und besoffenes Muskelpaket. Warum um Himmelswillen bin ich eigentlich noch hier? Ach ja stimmt, eingeschränkte Fluchtmöglichkeiten…Himmel, wie konnte ich denn dass vergessen?

Mustafa musterte mich, grinste und fing an mich zu betatschen. Tarik, dem genau das aus irgendeinem Grund gar nicht passte packte seinen Freund am Arm und befahl im sich auf den Stuhl an der Wand zu setzen und mich in Ruhe zu lassen. „Ey benimm dich gefälligst. Ich hab Sie noch gar nicht gefragt!“ schnauzte er Mustafa an. „Was wolltest du mich denn bitte fragen?„. Ich schaute Tarik verwirrt an. „Ja ey weisst du, ich bin da für ein paar Mädchen zuständig die einen Beschützer brauchen und ihre Kohle verwaltet. Du hast ja niemanden der das für dich macht und ich möchte das du für mich arbeitest.“ Wie bitte hallo? Sind wir hier bei versteckte Kamera? Das kann nur ein schlechter Scherz sein. „Lieber Tarik, ich komme gut ohne einen Geldgeilen Zuhälter zurecht, aber danke für das Angebot!“ (Wo sind wir denn hier?? tztztzzzz!!) Und jetzt zuckersüss lächeln.

Tarik, welcher anscheinend eine andere Antwort erwartet hatte war sichtlich sauer. Mustafa grinste doof und machte sich eine neue Line Kokain zurecht. „Ey die ist ja voll frech zu dir alter, sag doch der Steffi das sie ein wenig netter zu uns sein sollte.“ säuselte Mustafa und grinste hämisch weiter. Unterdessen warf ich einen Blick auf die Uhr und wurde damit konfrontiert das ich noch eine volle Stunde da bleiben sollte.

Tarik, der die ganze Situation gar nicht lustig fand, baute sich vor mir auf, packte mich am Arm und zischte: „Nochmal so eine krumme Tour und du erlebst was!“

„He was hast du in deiner Tasche herumgewühlt?“, schnauzte mich Tarik plötzlich an und versuchte einen Blick in meine Tasche zu werfen. Mustafa lachte und öffnete eine neue Wodkaflasche. Tarik, der die ganze Situation gar nicht lustig fand, baute sich vor mir auf, packte mich am Arm und zischte: „Nochmal so eine krumme Tour und du erlebst was!“. Ich schaut Tarik an und erwiederte: „Ich habe nur kurz auf die Uhr geschaut und ein wenig mehr Anstand von dir wär nicht schlecht!“ Mustafa, der in der zwischenzeit aufgestanden ist und um mich herumlungerte grinste immernoch dümmlich und Tarik verschwand in der Küche. Ich wandte mich von Tarik ab, und fixierte Mustafa der inzwischen torkelnd versuchte an mir herum zu tatschen. „Ich hab noch 50 Franken, darf ich mit dem Geld auch noch mitmachen?“ fragte mich Mustafa ernsthaft und und suchte in seiner Unterhose nach seinem Portmonee. „Nein darfst du nicht!“ zischte ich ihn an und suchte mit einer Hand meine Klamotten zusammen.

Tarik der inzwischen wieder auf dem Sofa sass, gerade mit sich selber beschäftig war und vermutlich zwischen Flash und Übelkeit schwankte bemerkte glücklicherweise nichts. „Ich geh ins Bad“ meinte ich knapp und lief zielstrebig richtung Badezimmer. Mustafa, der die ganze Angelegenheit dermassen witzig fand und anfing zu kichern, lief mir hinter her und deutete an mit mir ins Badezimmer kommen zu wollen. Seine Hand war wieder auf meinem Körper. Dank meiner Wut und meiner Kurzschlussreaktion klatschte ich ihm eine. „Mist!“, dachte ich noch im selben Moment. Tarik war glücklichweise weggetreten und hat davon nichts mitbekommen. Mustafa starrte mich mit glasigen Augen an, sein Gesicht färbte sich rot und seine Hand ballte sich zu einer Faust. „Ich komm gleich wieder raus und dann machen wir was schönes!“,meinte ich versöhnlich zu ihm und siehe da: Das Zuhälterkollegenkerlchen war wieder entspannt (Delirium sei dank?).

Nochmal Glück gehabt! Muskelmann Mustafa torkelte zu seinem Stuhl und fixierte Tarik. Oder die Fliege die schon seit längerem um Tarik herumschwirrte. Oder beides. Eigentlich egal, Hauptsache das Objekt seiner Begierde war interessanter als ich, dachte ich für mich und schloss die Badezimmertür hinter mir zu.

Jetzt mal tief durchatmen und die inzwischen vergangenen 75 Minuten Revue passieren lassen. Währenddessen zog ich meine Kleider wieder an, und lies die Dusche laufen. Da ich es nicht wirklich in erwägung zog mit Mustafa „etwas schönes anzustellen“ musste ein Notfallplan her. Ich schrieb meinem Fahrer dass er sofort vorfahren solle da ich in spätistens zwei Minuten unten an der Strasse sein werde. Dieser bestätigte innerhalb von Sekunden. Ich kontrollierte nochmal schnell meinen Tascheninhalt:

Portmonee inkl Honorar: Check!

Zweites Handy: Check!

Make Up, Parfüm, Haarbürste: Check!

Tarik der inzwischen wieder in die Realität zurzukehren schien brabbelte unverständliches Zeug vor sich hin, Mustafa hörte ich glucksen. Jetzt musste es schnell gehen. Badezimmertür aufschliessen, zwei Schritte zur Haustür, Schlüssel steckte zum Glück, Tür auf, Tür zu und subito die Treppen runter. Unten angekommen war hörte ich Schritte. Panik kroch in mir hoch. „Ey die Schlampe haut ab!“ hörte ich Mustafa schreien. Jetzt hatte ich definitiv Angst! Ich rannte durch den Innenhof und betete das mein Fahrer wirklich da war. Als ich neben der immernoch geöffneten Dönerbude stand und panisch meinen Fahrer suchte knallte im Innenhof eine Haustür. Mustafa torkelte durch die Nacht und ich stand immernoch an der Strasse.  Gott sei dank kam mein Chauffeur in diesem Moment angerauscht, öffnete mir die Autotür zog mich rein und gab gleich wieder Gas.

ENDLICH war ich draussen. Endlich konnte ich wieder durchatmen.

Ich kramte wie in Trance nach meinen Zigaretten und bedankte mich bei meinem Fahrer für die „Rettungsaktion“. Kurz bevor wir aus der Stadt rausfuhren hielten wir kurz an, ich stieg aus und atmete nochmals durch. „Alles okay?“, fragte mich mein Fahrer (der im übrigen Chris heisst) und legte seinen Arm um mich. „Ja alles okay, ich will nur noch nach Hause!“

Zuhause angekommen sperrte ich Tariks Handy- und Festnetznummer, gab die fragwürdige Adresse an eine Handvoll Kolleginnen weiter und setzte mich mit einem Glas Martini aufs Sofa.

Ich hatte in dieser Nacht mehr Glück als Verstand…

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Der 43-jährige Mike A. soll 2008 das Callgirl Ladarat Chitphong getötet haben. Laut Gutachter hatte der Schweizer schon früh eine Vorliebe für Quälen und Messer. 20 Minuten Online berichtet laufend vom Prozess.

An dieser Strassenkreuzung in Märstetten TG soll der Angeklagte Mike A. am 27. August, kurz nach Mitternacht, auf das Callgirl Ladarat Chitphong gewartet haben. (Bild: Annette Hirschberg) (Quelle: 20min.ch)

Ein Schaudern läuft den Zuschauern über den Rücken, als der forensische Psychiater Thomas Knecht aus dem Vorleben von Mike A. erzählt. Schon in der Kindheit habe er eine ausgeprägte Vorliebe fürs Blut und das Quälen gezeigt. Er habe Fische aufgespiesst und Mäuse mit Strom getötet. Auf seine Kollegen habe er grossen Druck ausgeübt mit ihm Blutsbrüderschaft zu schliessen. «Man kann bei Mike A. von einer Hämophilie reden», sagt Knecht. Blut zu sehen bereite ihm Lust.

Mike A. wird am Dienstagmorgen von Polizisten vor Gericht geführt.
Mike A. wird am Dienstagmorgen von Polizisten vor Gericht geführt.Ladarat Chitphong: Opfer des vorbestraften Mike A.? (Quelle: 20min.ch)

Zu seinen Verbrüderungsopfern sollen dabei auch Frauen gehört haben. Im Zusammenhang mit der Tötung einer 27-jährigen Frau in Kreuzlingen im Jahr 1989 (siehe Box) wurde Mike A. zum ersten Mal von zwei weiteren Frauen beschuldigt, sie beim sexuellen Akt mit Messern verletzt zu haben. Zudem soll er einem Opfer Nadeln in die Brüste gestochen haben.

Der 43-jährige Schweizer steht wegen der vorsätzlichen Tötung des Callgirls Ladarat Chitphong am 27. August 2008 vor Gericht. Am zweiten Prozesstag kommen die zwei forensischen Psychiater zu Wort, die über Mike A. ein Gutachten erstellt haben.

Rückfallgefahr von 50 Prozent

Laut Gutachter Thomas Knecht hat Mike A. eine sadistische Neigung. Darum attestiert er ihm eine hochgradige Rückfallgefahr. «Er hat eine sexuelle Triebanomalie, die ihm Lust bereitet», so Knecht. Für den Angeklagten sei denn auch das Töten ein Selbstzweck. «Mike A. verspürt Lust am Töten und wird darum eine ähnliche Tat wieder begehen.»

Die Wahrscheinlichkeit, dass Mike A. wieder ein Tötungs- oder Sexualdelikt verübe, liege bei 50 Prozent. Bei ihm liege eine massive Fehlfunktion vor, die auch nicht therapierbar sei.

Erdrückende Beweise

Am Tag zuvor hatte die Staatsanwältin Deborah Schalch in ihrem Plädoyer die Indizien aufgeführt, die den nicht geständigen Mike A. relativ klar überführen. DNA-Spuren und Blut des Opfers wurden in der Wohnung des Täters, im Treppenhaus und auf seinem Mofa gefunden.

Ladarat Chitphong: Opfer des vorbestraften Mike A.?
Ladarat Chitphong: Opfer des vorbestraften Mike A.? (Quelle: 20min.ch)

Auch an Mike A. konnte die DNA von Ladarat Chitphong festgestellt werden. Am Penis und unter den Fingernägeln.

So sagte denn auch Mike A.s Verteidiger Humbert Entress, die Spuren sprächen für die Täterschaft seines Mandanten.

War Tat von Anfang an geplant?

Der Tatverlauf soll sich laut Staatsanwaltschaft so zugetragen haben: Am 27. August 2008 bestellte der arbeitslose Lagerist Mike A. die ihm bereits bekannte Zürcher Prostituierte Ladarat Chitphong zu sich in seine Wohnung nach Märstetten TG, heisst es in der Anklageschrift. Bleiben sollte die zierliche Thailänderin gleich die ganze Nacht – obwohl Mike A. gar nicht über die dafür nötigen 2200 Franken verfügte. Ob er schon von Anfang an geplant hatte, die Frau umzubringen? Seinen wahren Namen gab Mike A. jedenfalls am Telefon nicht an.

Was in Mikes Wohnung genau geschah, ist unklar. Es kam aber zum sexuellen Akt. Während diesem oder danach stach Mike gemäss Gutachten Ladarat zweimal in die Brust und traf dabei Herz und Lunge. Die 30-Jährige verstarb kurze Zeit später. Kaltblütig soll Mike A. die Leiche der 157 Zentimeter grossen Frau in einen Koffer gepackt, auf sein Töffli gehievt und im Wald eine Böschung hinuntergeworfen haben.

Zwanzig Jahre Haft und Verwahrung

Nun muss sich Mike A. für die mutmassliche Tat vor dem Bezirksgericht Weinfelden verantworten. Die Thurgauer Staatsanwältin Deborah Schalch fordert zwanzig Jahre Haft und Verwahrung.

Die Verhandlung st für heute beendet. Morgen Mittwoch kommen die Gerichtspsychiater zu Wort, die über Mike A.s sadistische Neigungen reden werden. 20 Minuten berichtet auch am Mittwoch laufend vom Prozess.

(Quelle:20 Minuten Online www.20min.ch)

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Ich möchte euch von einem unangenehmen Erlebnis berichten welches Ende August stattfand.

Freitag Abend, das Zürich Openair ist in vollem gange.

Nachdem ich schon in der Region Zürich unterwegs war, erhielt ich einen Anruf. Der Herr am Ende der Leitung wirkte gestresst, genervt und war in höchstem Masse misstrauisch.

Der Mann am anderen Ende der Leitung stellte sich als Tarik vor und fragte, in einem mir unsympathischen Ton, ob ich noch verfügbar sei für eine Buchung in der Stadt Zürich nähe Langstrasse. Ich antwortete (leider) wahrheitsgemäss, dass ich in zwei Stunden bei ihm sein könne und verfluchte mich innerlich schon für diese Aussage da mir dieser Tarik mehr als unsympathisch war. Da ich allerdings gut erzogen worden bin (leider? leider!) wollte ich mich nicht mehr aus der Situation rausreden und was von „Oh, tut mir leid ich bin doch schon ausgebucht“ erzählen. Tarik fragte in einem harschen Ton nach Buchungszeit und Preis. Ich antwortete auch hier wieder standesgemäss mit den Fakten und fluchte innerlich weiter.

Also abgemacht, zwei Stunden gebucht, die Daten sollte ich innerhalb von 10 Minuten per SMS erhalten. Ich hoffte das ich mich täuschte, dass Tarik in Live und in Farbe freundlicher oder zumindest sympathischer auftrete als am Telefon.

HaHaHa- Dreimal laut gelacht! Auf WAS ich mich genau eingelassen hatte sollte ich um 02 Uhr erfahren.

In der von Tarik genannten Strasse angekommen stellte ich fest das ich zuerst noch an einer Dönerbude vorbei gehen musste um schlussendlich in einen Hinterhof zu gelangen. Unweit von mir starteten zwei betrunkene Halbstarke eine Schlägerei, ich suchte immernoch verzweiflet den Eingang dieses verdammten Hauses (ja, meine Laune war immernoch im Keller)!

Als ich den Eingang schliesslich gefunden und geklingelt hatte, öffnete sich nach einer schier endlos langen Minute die Tür . Im Treppenhaus kam mir eine scheinbar betrunkene und dürre Gestalt entgegen. Ich spekulierte auf einen Mann mit langen Haaren, war mir aber nicht sicher, da diese Person ihr Gesicht unter eine Kaputze versteckte- im schlimmsten Fall war es auch meine Vorgängerin die gerade bei Tarik war. Ironie ist was schönes, aber tragischerweise war diese Vorstellung 15 Minuten später gar nicht mal so abwegig.

Ich huschte zum Lift, drückte den Knopf der mich in den zweiten Stock bringen sollte und schickte meinen Fahrer eine SMS mit dem Hinweis das ich eventuell schneller aus dieser Wohnung draussen sein könnte als gedacht.

Tariks Haustür stand offen und ich trat ein. Begrüsst wurde ich von einem Koloss. Ein Meter sechsundneunzig gross, doppelt so breiten Schultern wie ich sie habe und Armen die meine Oberschenkel hätten sein können. Schluck!

Ich sah mich wie gewohnt rasch in der Wohnung um und sichtete fünf Flaschen Barcardi (zwei davon leer, eine war angebrochen, eine angefangene Flasche Wodka und ein Teller mit Kokain. Das konnte ja heiter werden.

Tarik begrüsste mich mit drei Küsschen und führte mich ins Wohnzimmer. „Willst du was trinken?“, fragte mich Tarik in einem dermassen gelangweilten Ton, dass ich mich fragte ob die Buchung ein schlechter Scherz sei. Ich warf nochmals einen Blick auf die oben erwähnten Flaschen und fragte ihn ob er noch was anderes ausser Barcardi und Wodka dahabe. Sein Blick veränderte sich von gelangweilt zu genervt und verneinte. „Ich habe Wodka und Barcardi, wenns dir nicht passt bist selber Schuld!“ Frau unterlässt lieber Fragen nach alternativen….

Mein werter Kunde bat mich auf dem Sofa platz zu nehmen und mich meiner „überflüssigen“ Kleidung zu entledigen. Nun sass ich in Dessous und Stiefeln auf dem Sofa und wusste nicht so recht wies jetzt weiter gehen sollte. Tarik setzte sich zu mir, in der einen Hand die angebrochene Barcardi Flasche, in der anderen sein Portmonee und überreichte mir den abgemachten Betrag. Als ich das Honorar in meiner Tasche verstaute warf er ebenfalls einen Blick in meine Handtasche und versuchte etwas herauszunehmen  (Ohne Worte…!). Ich setze ein lächeln auf und sagte in einem bittersüssen Ton: „Versuch noch einmal in meine Tasche zu greifen und ich hack dir die Hand ab“.

„Nur kein Stress Mädchen, ich bin doch ein Kunde und darf ja wohl wissen was du da alles dabei hast!“ (Info: Nein darf man nicht, wer das wissen will soll doch bitte fragen!) Tarik gluckste und bot mir eine Line an. „Entspann dich, alle meine Mädchen sollen entspannt sein“ beschwörte er mich- „Wie bitte alle deine Mädchen? Sind da noch welche in der Wohnung versteckt?“ dachte ich mir und lehnte dankend ab. Stattdessen schnappte ich mir eine Zigarette von ihm. „Weisst du ich kenn mich mit Mädchen wie dir aus. Willst professionell sein, aber wenn man genug Kohle und Stoff hat darf man doch alles mit machen, hab ich nicht recht?“ Nun war ich richtig sauer, aber Frau sollte ja so gut es geht Haltung bewahren. Ich zog stumm an meiner Zigarette, fragte mich was ich getan habe das ich hier gelandet bin und beantwortete meine Frage mit der Erkenntnis das ich mein Gerhin öfters benutzen sollte wenn mir am Telefon jemand unsympathisch erscheint. Plötzlich öffnete jemand die Schlafzimmertür und ich zuckte zusammen. Himmelarsch und Zwirn was ist denn jetzt los? Ich war so oder so schon angespannt, einerseits wegen dem Muskelpaket neben mir und der Tatsache wegen das dieses Muskelpaket zugekokst und betrunken war. Aus dem Schlafzimmer kam eine Anatomische Kopie von Tarik- genau so gross, genau so Muskulös und nebenbei bemerkt ebenfalls zugedröhnt.

Ich wandte mich an Tarik: „Tarik mein Lieber, so war dass nicht abgemacht, ich dachte wir sind nur zu zweit, von einem Freund hast du am Telefon nichts erwähnt?“ Meine Bemühungen diese Frage so freundlich wie möglich zu stellen scheiterten.

Hätte ich doch einfach mal meinen Mund gehalten und ohne grosse Diskussionen die Wohnung verlassen…!

Teil 2 folgt in kürze..

* Für die, die es noch wissen wollen:

In meiner Handtasche befinden sich folgende Gegenstände:

-Handy

-Kondome

-Massageöl

-Make Up

-Deo/ Parfüm

-Mein Portmonee

-Zigaretten

und zu guter letzt: Kaugummi!

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… Das war die letzten Wochen meine Stärke. Nicht wirklich gewollt/geplant, daher werde ich in den nächsten Tagen wieder mit geschriebenem auf mich aufmerksam machen und mich hier in aller Form nochmals entschuldigen.
Als kleiner Vorgeschmack werfe ich folgende Aussage in die Runde:
„Die eigene Familie kann man sich nicht aussuchen!“

Es grüsst Steffi

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Der Sommer kam, sah und siegte…Tag für Tag. Daran wird sich laut Meteorologen  bis ende dieser Woche nichts ändern. Also schwitzen wir fleissig weiter, geniessen die Sonne so gut es geht und gehen am Wochenende an Parties und Veranstaltungen einzig für den Sommer gemacht sind: Openairs! In allen Formen… Openair Kino, Openair Parties rund um die Gewässer verteilt, Openairs im klassischen Sinne usw. Diese Form von Party/ Unterhaltung boomt. Die Sportgeschäfte verzeichnen Spitzenumsätze im Bereich Outdoorartikel: Zelte, Isomatten, Schlafsäcke, Gaskocher und was man nicht alles braucht um in der freien Natur überleben zu können. Allerdings gibt es noch zwei Wirtschaftssektoren welche im Sommer ein massives Umsatzplus verzeichnen.

Das anerkannte Geschäft mit dem Alkohol ist einer davon. Nebst Bier, Bier und Bier (sogar auf den Booten und Pedalo’s) werden in den Freiluftbar’s den Barkeepern die Cocktails (je nach Tageszeit und vorhergehendem Alkoholpegel) schon fast aus den Händen gerissen. Trinken, trinken, trinken bis nichts mehr steht (ob Mann oder Frau, die Unterschiede sind oftmals gering).

Der zweite, eher unkonventionelle, Wirtschaftssektor der auch im Sommer ein Plus verzeichnen kann, ist wohl der

Dealer haben im Sommer Hochsaison (Quelle: sxc.hu by caz777)

Drogenhandel. Nähe den Gewässern, zwischen Grill- und Goaparty haben sich die Marihuana- und LSD- Dealer etabliert, in den Stadtzentren boomt nachwievor der Kokain- und Speedverkauf. Warum der Konsum solcher Pflanzen, Pülverchen und Kapseln ausgerechnet im Sommer, bei Durchschnittstemperaturen von 33°, ansteigt ist für mich nicht nachvollziehbar. Generell kann ich mit genannten und allen anderen Stimmungsaufhellern nichts anfangen, da bleib ich bei meinen Cocktails und Zigaretten. Richtet ja schon so genug schaden an.

Manche Kunden, welche ich nur in den Sommermonaten zu Gesicht bekomme,  haben ihre ganz eigene Konsumpolitik.

Paradebeispiel ist in diesem Falle Fabian:

Fabian, einer in den „anfangsdreissigern“, bucht ausschliesslich im Sommer, vorzugsweise an Wochenenden. Sein Lieblingsgetränk Whiskey-Cola geht bei ihm runter wie Wasser, dementsprechend ist sein Zustand wenn ich bei ihm ankomme. Die Begrüssung gestaltet sich meist ein wenig lauter, aber stets freundlich. Dann kommt meist, nebst der obligaten Frage wie es mir gehe und was ich an diesem schönen Tag gemacht habe, die Frage ob es mich stören würde wenn er was ziehe. Meine Standartantwort und auch mein Grundsatz: „Du kannst konsumieren was und wieviel du willst, wenn du dich nicht mehr im Griff haben solltest, erlaube ich es mir zu gehen.“ Wie ich festgestellt habe, fahre ich auf dieser Schiene ganz gut und auch Fabian befürwortet meine diesbezügliche Einstellung. Die Regeln sind klar.

Fabian bringt mir, wenn auch ein wenig schwankend, ein Glas Wein und meinen Umschlag. „Machen wir mal eine Stunde und schauen in welchem Geisteszustand ich dann bin“, erklärt mir Fabian. Gut, mit so einer Ansage ist auch für mich klar, dass ihm bewusst ist was für Auswirkungen sein Konsum auf seinen Körper hat. Nachdem ich die SMS an meinen Fahrer getippt und den Umschlag in meiner Tasche verstaut habe, zieht Fabian die erste Line. Im Hintergrund dröhnt Trance und House aus seiner Stereoanlage. Keine Minute später ist die zweite Line auch schon weg. Sein Glas füllt (und trinkt) sich beinahe im zwei Minutentakt. Nach gut 45 Minuten reden, trinken, lachen, knutschen und fummeln mache ich ihn auf die Uhrzeit aufmerksam. Fabian steht auf, geht ohne Umschweife zum Spiegel und betrachtet sein Äusseres. „Wie eine Mumie seh ich ja noch nicht aus, magst noch eine Stunde bleiben?“, fragt er grinsend. „Es ist Wochenende, ich habe Zeit“ antworte ich ebenfalls grinsend und sehe zu wie Fabian freudig zu seiner Jacke läuft und nach seinem Portmonée sucht. Nachdem der finanzielle Teil für die nächste Stunde abgeschlossen ist, füllt Fabian mein Weinglas wieder auf und wir machen weiter wo wir ein paar Minuten zuvor aufgehört haben.

Fabians Körpermitte war, wie zu erwarten, sichtlich überfordert mit dem Alkohol, dem Kokain und der Tatsache das da noch irgendwie Blut in die Leistengegend gepumpt werden muss. Die nächsten paar Minuten sind, wortwörtlich, ein einziges auf und ab. Fabian, dem diese Situation nicht ganz unbekannt ist, drückt mir mein Weinglas in die Hand und sagt lachend: „So jetzt trinken wir, ich rauch noch was und du steckst dir eine Zigarette an.“ Oha! Na dann Prost. Während er seinen Drehkünsten fröhnt erzählt mir Fabian von seinem Konsumverhalten.

Weisst du, von Montag bis Freitag habe ich von Morgens bis Abends nur Stress. Irgendwann muss man abschalten können. Die einen gehen Joggen, andere Lesen, ich ziehe ein paar Lines, trinke und rauche am Wochenende!

erläutert mir Fabian mit einem sachlichen Unterton. Er raucht den Joint an, und sitzt zufrieden auf seinem Hocker. Als seine Lust überhand nimmt, starten wir den Versuch erneut. Allerdings ist die Lust rein im Kopf vorhanden. Seine Körpermitte macht immer noch keine Anstalten da mitzuspielen. „Na dann soll’s heute wohl nicht sein. Ist wohl das Kokain. Das musste ja so kommen“, sagt Fabian trocken, grinst mich an und bereitet demonstrativ seine nächste Line vor. Höflich wie Fabian ist, bietet er mir die Line an. Ich lehne dankend ab und bin froh, dass er nicht krampfhaft etwas herbeiführen will, was  in seinem Zustand körperlich schlichtweg nicht möglich ist. Solche „Patienten“ gibt es leider auch zu genüge.

Bemerkung am Rande :

Man kann den Körper nicht in Stress versetzen und ihn dann zwingen sich zu entspannen. Erst recht nicht wenn Drogen im Spiel sind.

Die zweite Stunde neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu, Fabian bedankt sich bei mir und entschuldigt sich gleichzeitig für seinen hohen Alkohol und Drogenkonsum. „Kein Problem. Wie schon gesagt: Ob und was du etwas konsumieren willst ist dir überlassen. Die Auswirkungen kennst du ja“, sage ich zu ihm und kann mir ein grinsen nicht verkneifen. „Die Sauberfrau hat gesprochen und eigentlich hast du ja recht. Aber was solls. Schön wars trotzdem. Danke.“, sagt Fabian mit einem lächeln im Gesicht und umarmt mich zum Abschied. Der süssliche Geruch seiner Haut (Kokain), der sich für die nächsten 30 Minuten in meiner Nase festsetzt, der mit Marihuana und Whiskey-Cola gemischte Abschiedskuss…

So schmeckt der urbane Mythos von Sex, Drugs & Rock’n Roll

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….. Dann werden Männer kreativ! Wie schon berichtet, werden Männer extrem einfallsreich, resp. sind plötzlich zu Multitasking fähig. Wenn Männer allerdings ihr Sprachzentrum während eines Fussballspiels zu Sätzen bewegen wollen die sich ausnahmsweise nicht um Fussball sondern um die Frau drehen (im erweiterten Sinne), dann gibt’s noch die art von Kreativität die folgendermassen aussieht:

  1. „Die 22 Spieler auf dem Feld sind doch blöd alle einem Ball nachzuhetzen. Hey ich bin hier und habe zwei Bälle mit denen ich spielen kann und muss dazu nicht mal rennen.“
  2. „Lust auf ein Handspiel in meinem Strafraum?“
  3. „Willst mal auf meiner Pfeife trillern?“
  4. „Bei dir ist ein Lattenschuss immernoch ein Treffer“
  5. „Ich würde jedes Foul begehen, nur damit du meine Pfeife bläst/pfeifst.“

🙂

Liebe Männer

Ich bin einfach mal ehrlich (auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen):

Solche Humoristische Anspielungen sind zwar unterhaltsam und könnten der Situation wegen nicht passender sein, aber….erwartet nicht einen Treffer zu landen bei eurer Flamme/Bekanntschaft/ Freundin/ Frau. Ein Spiel gewinnt man auch in diesem Falle nicht mit Glück, sondern mit Können 😉

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Es gibt Kunden welche mir vom ersten Moment an  suspekt sind. Sei es durch Äusserungen welche meinen Job betreffen, das Rotlichtgewerbe im Allgmeinen oder durch das Talent nicht zu wissen was man(n) möchte.

Einer dieser Kunden ist Martin.

Martin ist Single (wenn man es genau nimmt geschieden), dümpelt seiner Ansicht nach seit Jahren auf der gleichen Karrierenstufe herum, hat ein schlechtes Gewissen weil er zuwenig Sport macht und befindet das Rotlichtgewerbe für  moralisch unvertretbar. Dennoch war ich bei ihm. Mehrmals!

Wie kommt’s?

Beginnen wir am besten von vorne:

Schon alleine das Buchungsverfahren mit Martin gestaltet sich aufgrund seiner Moralvorstellung mehr als problematisch. Meist kommt zwischen 13 und 14 Uhr die erste Email mit der Nachfrage zu meinem Befinden und ob ich ihn am Abend besuchen möchte. Nach der Beantwortung seiner Email geht es meistens keine 5 Minuten bis ich seine Antwort auf dem Bildschirm habe. Diese fällt in neun von zehn Fällen so aus:

Hallo Steffi. Danke für deine schnelle Antwort. Ich bin hin- und hergerissen…Eigentlich wollte ich dich nur fragen wie es dir geht, buchen möchte ich eigentlichen gar nicht. Entschuldige die Störung.

Nun soweit so gut, ich beantworte auch diese Email. Eigentlich hätte sich die Sache jetzt erledigt, wenn da nicht zwei Stunden später eine Mail von Martin im Posteingang auftauchen würde.

Martin erklärt mir, dass er nun doch buchen möchte, aber es sei das letzte Mal. Ich sollte mich auch so kleiden wie ich mich wohlfühle und müsse mich nicht schminken, da er sonst ein schlechtes Gewissen habe wenn ich so viel Zeit im Bad verbringen würde nur wegen ihm. Trotz allem erwartet Martin meine Wenigkeit geschminkt, frisiert und zurechtgemacht, mir direkt mitteilen kann er dies aufgrund seines schlechten Gewissens, resp. seiner Moralvorstellungen nicht.

Pünktlich komme ich bei Martin an, klingle und werde heraufgebeten. Martin macht meist einen unzufriedenen und gestressten Eindruck auf mich, stellt aber punkto zittern jedes Espenlaub in den Schatten. Es ist ihm anzusehen das er hin- und hergerissen ist zwischen Lust und Moral ein wenig verloren ist und mich eigentlich gerne wieder nach Hause schicken würde. Aber er tut es nicht weil er weiss, dass er es ein paar Minuten später bereuen wird, erzählte er mir bei einem früheren Besuch.

Nun komme ich ab diesen Zeitpunkt  immer in einen Gewissenskonflikt. Sollte ich wieder gehen? Soll ich bleiben obwohl er sich nicht entscheiden kann und nicht weiss was er möchte? Ist mein Honorar für seine Situation gerechtfertigt? Hätte ich gar nicht zusagen dürfen, weil ich über seinen Gewissenskonflikt weiss?

Die Antwort auf alle Fragen: Apfelmus! Ich habe zu oben genanntem Zeitpunkt keine Ahnung!!

Ich begebe mich ins Wohnzimmer, Martin trottet wie ein geschlagener Hund hinter mir her und brabbelt etwas vor sich hin. Nachdem ich mein Glas Wein (welches wie üblich bereit stand) in einem Zug geleert habe (Ausnahmesituation) beginnt Martin seine Hose auszuziehen. Die Errektion ist jedes Mal klar vorhanden, allerdings wandert sein Blut meist wieder woanders hin sobald ich in die Nähe seiner Leisten komme. So auch dieses Mal. Martin zieht sich wieder an, setzt sich neben mich und meint beleidigt:

„Es geht nicht, also lassen wir’s am besten. Ich bin eh nicht wirklich in Stimmung.“

Aha…Nun gut, was tun? Bevor ich mir einen Masterplan der Superlative ausdenken kann um Martins Laune ein wenig zu steigern, erzählt er mir von seiner Exfrau. Seit der Scheidung fühle er sich mies und er vermisse seine Frau. Warum er es überhaupt soweit kommen lassen habe, man hätte ja zur Eheberatung gehen können. Martin erläutert mir seine angeblichen Fehler angefangen bei: „Ich hätte mehr im Haushalt mithelfen sollen“ bis hin zu: „Ich hätte ihr jeden Tag sagen sollen wie sehr ich sie liebe“

Ich höre artig zu und denke mir meins zu seiner gescheiterten Ehe, dazu später mehr.

Die gebuchte Stunde zieht sich in die Länge, mein schlechtes Gewissen ihm gegenüber verfliegt allerdings, da ich zu diesem Zeitpunkt wieder einmal der Ansicht bin, dass Martin alt genug ist um Entscheidungen zu treffen und diese nicht in meiner Verantwortung liegen. Die Antwort „Apfelmus“ können wir also getrost stornieren.

Wie schon bei den vorherigen Besuchen bittet mich Martin meist nach 45 Minuten zu gehen. Allerdings lässt seine Tonlage nicht erahnen ob er wütend, frustriert oder traurig ist… Was die ganze Sache mit dem Abschied nehmen einen unangenehmen Moment werden lässt. Aber Martin löst dieses Problem, wenn auch ein wenig unorthodox. Ich werde mehr oder weniger vor die Tür gesetzt und das wars. Kein Tschüss, kein gar nichts. Na gut, dann soll es halt so sein und ich hätte es ja wissen müssen.

Auf dem Rückweg zu meiner Wohnung kam ich nicht umhin mich zu fragen ob Martin während seiner Zeit als Ehemann auch so extrem „entscheidungsfreudig“ war wie jetzt. Wenn ja, würde das zumindest mal die Trennung von seiner Frau erklären. Meiner Ansicht nach sollte ein Mann in einem bestimmten Alter fähig sein, vollumfänglich hinter seinen Entscheidungen stehen zu können. Ebenfalls sollte man einer Beziehung auch gemeinsam Entscheiden, egal wie wichtig oder unwichtig die Sache ist. In Martins Fall glaube ich das dies schon in dieser Ehe nicht seine Stärke war.

In meiner Vorstellung hat seine damalige Frau vermutlich gefragt: „Bist du MANN oder MAUS?“ und Martin konnte sich nicht entscheiden.

Tschüss und weg war Sie. Vermutlich mit einem Mann, der ein schickes Oldtimer- Cabrio fährt und seine beruflichen Ziele erreicht hat weil er seit jeher dieses Leben leben wollte.

Ein letztes Wort zu Martin:

Er wird sich unter Garantie früher oder später wieder bei mir melden. Meine lieben Leser, was meint ihr zu Martin?

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Ich möchte mich heute einem Zeitungsartikel widmen welcher am 9. Juni dieses Jahres in der Pendler und Gratiszeitung 20 Minuten erschienen ist.

Eine Vergewaltigung ist für die betroffenen Opfer grausam, abscheulich, erniedrigend und raub der eigenen Würde. Es wird nicht nur der Körper der geschändet, es ist auch ein eindringen in die Seele der betroffenen. Die Täter hinterlassen einen Menschen voller Scham und Verzweiflung. Das empfinden, das Leiden und die Qualen der Opfer kann man vermutlich nur ansatzweise nachvollziehen….So auch ein Richter aus dem Waadtland.

Dieser Richter verurteilte einen Mann wegen Sexueller Nötigung zu 3 Jahren Freiheitsstrafe, die hälfte davon bedingt. Warum? Zwischen 1997 und 2006 vergewaltigte der Täter 5 Prostituierte. Der Richter milderte das Strafmass da es sich ja „nur“ um Prostituierte handelte (welche anscheinend damit rechnen müssen das so etwas mal passiert- also alles halb so schlimm??). Unhaltbar diese Taten so noch zu rechtfertigen!

Es darf, meiner Meinung nach, nicht sein das ein Richter den Vergewaltiger einer Verkäuferin strenger und härter bestraft als ein Mann der mehrere Prostituierte vergewaltigt hat. Hallo? In was für einer Welt leben wir hier eigentlich? Der Beruf darf in so einem Fall keine tragende Rolle spielen, sondern die Tat als solches und deren Auswirkungen müssen erste Priorität haben.

Das ein Richter ein solches Urteil fällen darf erschreckt mich…Vor allem wenn man bedenkt das der Täter keine Reue zeigte und vermutlich die ganze Verhandlung gar als lästig empfand.

Das Bundesgericht bekam dieses Urteil glücklicherweise mit und stellte klar das eine Prostituierte nicht weniger Rechte habe und ihr unangenehme Praktiken genau so verweigern darf wie jeder andere Mensch auch. Richtig so! Wenigstens ein paar dieser Leute brauchen ihren Kopf nicht nur zum Haare tragen sondern auch zum Denken.

Hier noch der besagte Artikel aus der Zeitung 20 Minuten

http://www.20min.ch/news/schweiz/story/31344380#talkback

Was ist eure Meinung zu dem Zeitungsartikel?

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